SMTP vs. OAuth

SMTP vs. OAuth – Die Unterschiede einfach erklärt
E-Mails sind für Unternehmen unverzichtbar, egal ob für interne Kommunikation oder im Austausch mit Kunden. Doch hinter den Kulissen braucht es sichere und stabile Verfahren, damit der Versand reibungslos funktioniert. Zwei zentrale Ansätze sind SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) und OAuth (Open Authorization). Beide erfüllen unterschiedliche Aufgaben – und es lohnt sich, die Unterschiede zu kennen.
1. SMTP – das klassische Versandprotokoll
SMTP ist das Standardprotokoll, das seit Jahrzehnten den E-Mail-Versand ermöglicht. Es sorgt dafür, dass Nachrichten von Ihrem Mail-Client (z. B. Outlook oder Thunderbird) zuverlässig an den Mailserver und von dort zum Empfänger transportiert werden.
Damit SMTP funktioniert, benötigen Sie Zugangsdaten (Benutzername und Passwort). Der Vorteil: einfach, bewährt und weit verbreitet. Der Nachteil: Zugangsdaten werden dauerhaft gespeichert und müssen regelmässig aktualisiert werden – was gerade bei strengeren Sicherheitsrichtlinien ein Risiko darstellen kann.
2. OAuth – moderne Authentifizierung
OAuth ist kein eigenes Versandprotokoll, sondern ein Authentifizierungsverfahren, das oft in Kombination mit SMTP genutzt wird. Anstatt Benutzername und Passwort dauerhaft zu speichern, vergibt OAuth zeitlich begrenzte Zugriffstokens.
Der Vorteil:
- Mehr Sicherheit, da keine sensiblen Daten wie Passwörter direkt gespeichert werden.
- Komfortabler Login durch einmalige Zustimmung (z. B. „Mit Microsoft anmelden“).
- Bessere Kontrolle, da Zugriffsrechte präzise eingeschränkt und jederzeit widerrufen werden können.
Gerade Cloud-Dienste wie Microsoft 365 oder Google Workspace setzen zunehmend auf OAuth, da es besser zu modernen Sicherheitsstandards passt.
3. Praktischer Unterschied für Unternehmen
- SMTP ohne OAuth: Klassisch, schnell eingerichtet, funktioniert bei fast jedem Mailserver. Allerdings weniger sicher, wenn Passwörter kompromittiert werden.
- SMTP mit OAuth: Moderne Variante, die Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit kombiniert. Besonders relevant, wenn Ihr Unternehmen Cloud-Services einsetzt oder hohe Compliance-Anforderungen erfüllen muss.
4. Wann sollten Sie auf OAuth setzen?
- Wenn Sie Microsoft 365 oder Google Workspace verwenden.
- Wenn Ihr Unternehmen strenge Sicherheitsrichtlinien einhalten muss.
- Wenn Sie regelmässig Probleme mit Passwort-Logins haben, z. B. durch erzwungene Passwortänderungen oder Zwei-Faktor-Authentifizierung.
SMTP bleibt das Herzstück des E-Mail-Versands – doch wie Sie sich authentifizieren, macht einen entscheidenden Unterschied. Während klassische Passwörter einfach, aber riskanter sind, bietet OAuth ein modernes, sicheres und flexibles Verfahren. Für Unternehmen, die auf Cloud-Dienste und hohe Sicherheit setzen, ist OAuth klar die bessere Wahl.